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Ramadan, der Papst und die Schlümpfe: Kaisers royaler Wochenrückblick

Ramadan, der Papst und die Schlümpfe: Kaisers royaler Wochenrückblick

Ramadan, der Papst und die Schlümpfe: Kaisers royaler Wochenrückblick

Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick.
Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick.
Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
Ramadan, der Papst und die Schlümpfe
 

Kaisers royaler Wochenrückblick

Die Muslime feiern Ramadan, der Papst den Frieden und Mecklenburg-Vorpommern die Schlümpfe ­– wieso alle drei einen religiösen Eifer und mächtig viel Diskussionen auslösen. Boris T. Kaiser blickt zurück.
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Die Muslime haben ihre erste Fastenwoche hinter sich gebracht. Damit sind nun auch Moslems, wenn auch etwas später als die Christen, in die Saison des religiös motivierten Verzichts eingetreten. Wobei sich das Fasten der beiden Glaubensgemeinschaften in einigen wesentlichen Punkten unterscheidet: Während die meisten Christen sich eine oder mehrere Alltagsfreuden wie das Alkoholtrinken oder den Fleischverzehr heraussuchen, ziehen die Anhänger des Islams richtig durch.

Zumindest tagsüber. Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang darf nichts getrunken oder gegessen werden. Vor dem Zubettgehen dürfen die Gläubigen sich dafür dann aber allabendlich so richtig den Bauch vollschlagen; was den Ramadan wohl zu so ziemlich dem ungesündesten Fasten-Ritual in der Geschichte der Fasten-Rituale machen dürfte. Aber, wie sagte schon Friedrich der Große: „Jeder soll nach seiner Fasson selig werden“.

Alle klüger als der Papst

Papst Franziskus hat in den vergangenen Tagen große Teile der deutschen Politik und Medienlandschaft gegen sich aufgebracht. Das Oberhaupt der katholischen Kirche hatte mit Blick auf den nun schon seit mehr als zwei Jahren andauernden kriegerischen Konflikt zwischen Rußland und der Ukraine zu Friedensverhandlungen aufgerufen.

Als er in einem Interview nach „Mut zur Kapitulation, zur weißen Fahne“ gefragt wurde, antwortete der Pontifex Maximus: „Das ist eine Frage der Sichtweise. Aber ich denke, daß derjenige stärker ist, der die Situation erkennt, der an das Volk denkt, der den Mut der weißen Fahne hat, zu verhandeln.“

Daß der Papst gegen Krieg ist, scheint für viele inzwischen ein Skandal zu sein. Die Bild-Zeitung titelte „Papst blamiert sich mit Ratschlag an die Ukraine“ und bezeichnete den Heiligen Vater in einem Kommentar als „Eure Scheinheiligkeit“. In der FAZ unterstellte man dem 87jährigen ein Weltbild „von einer kaum zu überbietenden Schlichtheit“ und beschimpfte den Vorsteher der katholischen Kirche als „beschämendes Oberhaupt“.

Auch eine religiöse Tradition: Der Heilige Krieg für die Demokratie

Auch aus der Berliner Politik erntete der Nachfolger von Benedikt XVI. jede Menge Kritik und Unverständnis. Die olivgrüne Außenministerin Annalena Baerbock bekannte in der ARD-Talkshow „Caren Miosga“ offen „ich verstehe es nicht in diesen Zeiten“, während CDU-Chef Friedrich Merz die eigene Weisheit für groß genug hielt, um die Papst-Aussagen als „grundfalsch“ einzustufen.

Sogar der Bundessiebenschläfer Olaf Scholz ließ über seinen Regierungssprecher mitteilen, daß das Kanzleramt „in dieser Frage nicht der Meinung des Papstes“ sei. Die Botschaft an den friedensbewegten Papst und die Welt ist klar: Der Heilige Krieg für die Demokratie muß um jeden Preis weitergehen!

Notfall in MV: Die Schlümpfe kommen

Ähnliches gilt offenbar auch für den „Kampf gegen rechts“. Mit welch harten Bandagen dieser inzwischen geführt wird, zeigte dieser Tage der Fall einer Schülerin aus Mecklenburg-Vorpommern. Bereits Ende Februar mußte sich eine 16jährige Gymnasiastin von drei Polizeibeamten aus dem Klassenzimmer abführen lassen, weil sie, wie es hieß, in den sozialen Netzwerken bedenkliche Inhalte verbreitet habe.

Bei diesen handelte es sich um ein Pro-AfD-Video mit der sinngemäßen Aussage: „Die Schlümpfe sind blau, Deutschland auch“. Da mußte sich die junge Dame natürlich nicht wundern, daß ihr Schulleiter sich und der freiheitlich demokratischen Grundordnung nicht mehr anders zu helfen wußte, als sofort die Polizei zu verständigen.

Am vergangenen Donnerstag mußte sich nun der zuständige Innenminister Christian Pegel in einer Regierungsbefragung gegenüber der AfD für den Vorfall verantworten. In einer Pressemitteilung berief sich das Ministerium auf „die Verwaltungsvorschrift für den Umgang mit Notfällen an den öffentlichen Schulen“. Ein solcher Schul-Notfall war bei dem Schlumpf-Video offenbar gegeben. Zumindest, wenn im Direktorat ein linksautoritärer Gargamel sitzt…

Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
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